Donnerstag, 31. März 2011

Konvergenz und Effizienz bei IT- und Broadcast-Technologie ...

Ob und wie IT- und Broadcast-Technologien verschmelzen würden, darüber diskutierte die Branche schon vor zehn Jahren. Mittlerweile ist es aber normaler Alltag, dass Filme in HD auf Laptops geschnitten werden: Die Realität hat vieles von dem überholt, was damals noch umstrittene Prog nose war.

Nun hat eine Phase begonnen, in der es darum geht, aus der Verschmelzung der Technologien auch konkreten Nutzen zu ziehen: Statt Innovation um der Innovation willen, steht nun zunehmend die Gestaltung effizienter Workflows im Vordergrund. Und es kommt ein neuer Aspekt hinzu: Die file-basierte Broadcast-IT wird nicht länger nur genutzt, um mit anderen Mitteln dasselbe zu produzieren, was man auch vorher schon hatte.

Stattdessen ist auf der Distributionsseite ein Prozess in Gang gekommen, der Fernsehen, Radio, Internet und mobile Kommunikation nicht als separate, parallele Kanäle begreift, sondern auch dort eine Überlappung und Verschmelzung aktiv betreibt. Vom »trimedialen« Newsroom aus werden zwar verschiedene Kommunikationskanäle befeuert, diese verschmelzen aber auf der Nutzerseite wieder zu einem gemeinsamen Ganzen. Reine Vision? Ganz und gar nicht: Der Blick auf den neuen Schweizer Sender Joiz zeigt, dass dies zumindest in ersten Umsetzungen schon heute Realität ist.

Ist damit also das ganz klassische Fernsehen im Zeitalter von Facebook und Smartphone am Ende? Eher nicht, aber es wird sich wandeln und im Konzert anderer Kommunikationsformen neu einsortieren müssen.

Quelle:

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Montag, 14. März 2011

Japan: Die Welt hält den Atem an ... mögliche Auswirkungen auf die Elektronikbranche ...

Massive Verwüstungen und vermutlich tausende Tote durch Erdbeben und Tsunami, dazu noch eine drohende nukleare Katastrophe: die Welt blickt nach Japan, hofft, bangt und fühlt mit dieser seit vergangenen Freitag so schrecklich geprüften Nation. Viele in der Branche haben geschäftliche und auch freundschaftliche Kontakte nach Japan, sind bei japanischen Unternehmen beschäftigt — und fühlen deshalb noch stärker mit dem japanischen Volk und fürchten intensiver die Auswirkungen dieser schrecklichen Ereignisse.

Der japanische Ministerpräsident sieht sein Volk in der größten Krise seit dem zweiten Weltkrieg: Wenn ein Politiker aus einem Land, wo man normalerweise seine Gefühle in der Öffentlichkeit nicht zeigt und es auch stets darum geht, das Gesicht zu wahren, so etwas sagt, dann kann man abschätzen, wie es dort gerade in den Köpfen der Menschen zugeht. Man muss sich aber auch immer wieder in Erinnerung rufen: Die TV-Bilder geben keineswegs den Zustand des ganzen Landes wieder, die Verwüstungen durch Erdbeben und Tsunami betreffen vor allem die Küstenregion im Nordosten Japans. Und hoffentlich lassen sich sogar die Probleme mit den Kernkraftwerken begrenzen.

Das menschliche Leiden vor Ort muss nun bei allen Betrachtungen ganz zweifellos weit im Vordergrund stehen — die Ereignisse in Japan werden aber in jedem Fall auch Auswirkungen auf unsere Branche haben, das ist völlig klar. Schließlich hat die japanische Industrie große Bedeutung für die technische Seite der Branche — auf der ganzen Welt. Geräte, Technologien, Bauelemente, ohne die es diese Branche in ihrer heutigen Form nicht gäbe, kamen und kommen in großer Zahl aus Japan.

Es wird wahrscheinlich nicht lange dauern, bis die ersten negativen Wirtschaftsprognosen für die Elektronikbranche veröffentlicht werden: So sind die wirtschaftlichen Mechanismen, es geht nicht um Menschen, sondern um Volkswirtschaften und Zahlen. Nach den ersten Nachrichten von der Naturkatastrophe brachen die Aktienkurse der Rückversicherer ein — und in bestimmten Kreisen wird heute mehr um den Nikkei-Index gebangt, als um die Entwicklung in den japanischen Kernkraftwerken.

Weil aber die japanische Industrie sozusagen einer »der engsten Verbündeten« der Branche ist, wie das in der Politik oft umschrieben wird, gilt es nun vielleicht auch im geschäftlichen Bereich, ein Stück Solidarität zu zeigen — selbst wenn man keineswegs immer mit der Geschäftspolitik der japanischen Konzerne einverstanden ist.

Die indirekten Auswirkungen dessen, was in Japan geschehen ist und derzeit noch geschieht, wird viele in der Branche auf die eine oder andere Weise treffen. Bei der Überwindung der Probleme in Japan kann man auf den legendären Durchhaltewillen und Stoizismus hoffen, der den Japanern nachgesagt wird — und für die Branche insgesamt, gilt es nun vielleicht nicht, den Atem anzuhalten, aber zumindest tief durchzuatmen und gemeinsam durchzustehen, was da kommen wird.

Quelle:

http://www.film-tv-video.de/index.php?id=newsletterinfos

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Mittwoch, 9. März 2011

Berlinale: Goldener Bär für mit iPhone gedrehten Kurzfilm aus Korea ...

Der komplett mit dem iPhone 4 gedrehte koreanische Kurzfilm »Paranmanjang« wurde bei der Berlinale 2011 mit dem Goldenen Bären als bester Kurzfilm des Festivals ausgezeichnet.

Unter den Preisträgern der diesjährigen Berlinale sticht aus technischer Sicht der erste iPhone-Kurzfilm »Paranmanjang« heraus.

Das ist der Traum aller Berufsanfänger und Indie-Filmer: Mit dem Handy drehten die koreanischen Brüder Park Chan-wook und Park Chan-kyong einen Kurzfilm, den die Internationale Kurzfilmjury der Berlinale, besetzt mit Nan Goldin (USA), Renen Schorr (Israel) und Ibrahim Letaief (Tunesien) mit dem goldenen Bären prämierte, also der höchsten Auszeichnung dieser Festivalkategorie.

Inhalt

»Paranmanjang«, mit englischem Titel »Night Fishing«, ist ein Kunstfilm, der eine surreale, vielschichtige, mehrfach ineinander verwobene Geschichte aus drei Teilen erzählt. Der Film fängt an wie ein Musikclip für die zumindest in Europa eher unbekannte, koreanische Avantgarde-Popband »Uhuboo Project«, im Mittelteil erzählt er dann die Geschichte eines Mannes, der das im ersten Teil angespielte Lied der Band summt, als er zum nächtlichen Angeln aufbricht. Im Lauf der Nacht ertrinkt der Mann und tritt in eine fremdartige, mythisch-mystische Zwischenwelt ein — aber vielleicht ist es auch andersrum. Aus der Zwischenwelt der Untoten soll ihn schließlich ein schamanisches Ritual befreien, das seine Familie im dritten Teil des Filmes durchführen lässt.

Das klingt alles ein bisschen befremdlich, schwer verständlich und seltsam — und so ist es auch: Das hier Wiedergegebene ist ganz sicher nur eine der vielen möglichen Deutungen dieses geheimnis- und phantasievollen Werks. Vielleicht haben Park Chan-wook und Park Chan-kyong damit so etwas wie »Un chien andalou« für Korea gedreht — auch wenn er sich von diesem sehr stark unterscheidet.

 

Ein Trailer des 30minütigen Kurzfilms »Paranmanjang«.

Technik

Wie aber sieht ein mit dem iPhone 4 gedrehter Film aus technischer Sicht auf der Kinoleinwand aus? Natürlich gibt es einen riesigen, deutlich sichtbaren Qualitätsunterschied zu Aufnahmen, die mit Film oder hochwertigen Digitalkameras aufgenommen wurden: Wer etwas anderes behauptet, sollte dringend einen Augenarzt aufsuchen.

Aber um ehrlich zu sein: Ganz so grausam, wie man hätte befürchten können, war es dann auch wieder nicht. Vielleicht ist das iPhone 4 so etwas wie die moderne Super-8-Kamera: Im Grunde nicht fürs Kino gedacht, aber bei bestimmten Sujets durchaus auch mal auf der großen Leinwand akzeptabel. Bei »Paranmanjang«, wo auch große Teile des Films in einer Art »Nachtsichtgeräte-Look« spielen, passen die unter diesen Drehbedingungen verrauschten, entsättigten, farbstichigen Bilder ganz gut.

Nicht vergessen sollte man allerdings auch, dass »Paranmanjang« im Unterschied zu geschätzten 99,9 % aller anderen Handyfilme mit vergleichsweise großem Aufwand gedreht und auch intensiv nachbearbeitet wurde. Hier liegt ein Schlüssel dieser Produktion: Es wurde zwar das gleiche Aufnahmegerät verwendet, das heute viele Privatmenschen in den Händen halten, aber dieser Film besteht trotzdem nicht aus Schnappschüssen, sondern er wurde geplant, inszeniert und nachbearbeitet wie ein »richtiger« Film.

Der Aufwand an Personal und Technik wird im folgenden koreanischen Making-of-Video deutlich.

 

Dieses koreanische Video zeigt, mit welch großem Aufwand »Paranmanjang« gedreht wurde.

Damm gebrochen

Nachdem nun also der erste Handyfilm bei einem A-Festival der Kinowelt den ersten Preis in der Kurzfilmkategorie gewonnen hat — auch gegen Konkurrenz, die technisch absolut brillant war — dürfte der Damm gebrochen sein: Nun wird eine Flut von Handyfilmen neue Wege suchen, die ihnen bisher versperrt schienen.

Gleichzeitig gibt es aber auch keine Ausrede mehr: Jeder der ein Handy besitzt, das ungefähr die Bildqualität eines iPhone 4 aufweist, könnte damit nun theoretisch einen Festival-Preisträger drehen. Aber vielleicht auch nicht? Vielleicht sind eben doch Phantasie und Besessenheit wichtiger, um im Filmbereich zu reüssieren, als das richtige Handy zu besitzen?

Britisches Hintergrundvideo

weitere Details und Videos unter:

http://www.film-tv-video.de/newsdetail+M58ec9b9754a.html

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Ab Sommer: Natives AVC-HD mit Final Cut Pro dank kostenlosem Panasonic Plug-In ...

Das weit verbreitete Apple-Schnittprogramm Final Cut Pro kann noch immer kein AVC-HD-Material direkt verarbeiten. Ein Panasonic-Plug-In soll die bisher nötige, umständliche Import-Prozedur obsolet machen.

Die schnellere Verarbeitung vonAVC-HD-Aufnahmen mit Final Cut Pro will Panasonic mit der Software AVCCAM-Importer ermöglichen. Das kostenlose QuickTime-Plug-In soll die direkte Bearbeitung von AVC-HD-Dateien im File-Format .mts im Schnittprogramm Final Cut Pro ermöglichen — den Anwendern wird damit die bisher erforderliche, lästige und zeitraubende Konvertierung von AVC-HD-Dateien in ProRes 422 erspart.

AVCCAM-Importer soll ab Sommer 2011 als kostenloser Download auf der Panasonic-Website zur Verfügung gestellt werden.

Quelle:

http://www.film-tv-video.de/newsdetail+M5420a75e43a.html

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Mittwoch, 2. März 2011

Abschied von der Schärfe bei Fernsehproduktionen ...?

Den Endkunden wurde und wird HDTV gern mit dem Hinweis auf »schärfere« Fernsehbilder schmackhaft gemacht. Im Fernsehen kann man derzeit allerdings eher die Hinwendung zur Unschärfe beobachten.

Da ist zum einen die gewollte, absichtsvolle Unschärfe: So wird etwa mit dem Einsatz von Large-Single-Sensor-Kameras ein »filmischer« Look angestrebt, wie er mit teuren Hollywood-Produktionen assoziiert wird. Ein Look, bei dem aufgrund der geringeren Schärfentiefe Vorder- und Hintergrund besser gegeneinander abgesetzt und voneinander getrennt sind. So weit so gut — auch hierbei wird zwar gelegentlich übertrieben, aber dieses Gestaltungsmittel kann auch ein großer Gewinn sein.

Daneben gibt es aber die zufällige, beliebige Unschärfe: Wenn etwa das unwichtige Regal im Hintergrund knackscharf abgebildet wird, der Interviewpartner davor aber leider während der ganzen Szene unscharf bleibt. Das konnte auch früher immer mal passieren, besonders wenn es bei der Aufnahme mal wieder hektisch zuging. Aber in jüngster Zeit — so jedenfalls der Eindruck der Redaktion — häuft sich das ganz massiv.

Woran liegt das? Sind die Kameraleute schludriger, kenntnisärmer und gleichgültiger als früher? Das mag im Einzelfall vielleicht auch mal zutreffen, aber die Regel ist es ganz sicher nicht. In sehr viel mehr Fällen liegt es am Arbeitsmittel: Es wird in HD gedreht und man müsste deshalb die Schärfe noch genauer kontrollieren als früher, aber leider kann bei den heute in wachsender Zahl eingesetzten, preisgünstigen Camcordern oft weder im Sucher noch auf dem Ausklappschirm die Schärfe wirklich überprüft und zweifelsfrei sichergestellt werden — trotz zahlreicher Zusatzfunktionen wie Focus Assist, Peaking und ähnlichem. Man sieht einfach auf den Winz-Schirmchen mit ihrer zu geringen Auflösung nicht, ob die Schärfe nun exakt da liegt, wo man sie haben will.

Und immer öfter wird auch das grundsätzlich falsche Werkzeug gewählt: Wer könnte nicht prinzipiell verstehen, dass die Versuchung groß ist, bei einer Auslandsreportage oder einer Doku nur mit »kleinem Besteck« flexibel und unauffällig zu arbeiten? Also wird eine lichtstarke DSLR eingepackt und dann vor Ort ohne Zusatzlicht mit offener Blende und minimaler Schärfentiefe gedreht.

Selbst ganz große Meister können aber unter diesen Voraussetzungen kein befriedigendes Ergebnis erreichen, wenn in einer spontanen Interviewsituation die Schärfentiefe beim Gesprächspartner nicht mal von der Nasenspitze bis zu den Augen reicht. So entsteht ein Bilderbrei aus unscharfem Geeiere und es tut der Sache auch nicht gut, wenn etwa von wichtigen, abgefilmten Geheimdokumenten nur eine halbe Zeile scharf ist ...

So bleibt die Erkenntnis: Man kann zwar ein Badezimmer auch komplett mit einer Zahnbürste reinigen, wenn aber am Schluss das Ergebnis nicht stimmt, hat man eben leider nur Zeit verschwendet.

Bleibt zu hoffen, dass sich bald die Vernunft wieder Bahn schlägt und die Zuschauer nicht immer öfter mit zur Hälfte unscharfen Reportagen im CSI-Look gequält werden: Es passt nicht, es funktioniert nicht, es geht ins Auge.

Quelle:

http://www.film-tv-video.de/newsletterinfos.html

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