Mittwoch, 25. Februar 2009

Bisky hält Einstieg in die Grundverschlüsselung der TV-Programme für denkbar ...


Leipzig - Noch vor zwei Jahren scheiterte der Satellitenbetreiber SES Astra mit der Plattform Entavio beim Versuch, eine Grundverschlüsselung zu etablieren. Mittlerweile vermarktet Eutelsat die in Conax verschlüsselten und über DVB-T verbreiteten Programme der RTL-Gruppe und das mit der ausdrücklichen Billigung der LfK.

Der Einstieg in die Signalkodierung über den Satellitenbetreiber SES Astra und die Plattform Entavio scheiterte vor zwei Jahren, nachdem das Bundeskartellamt ein Verfahren gegen die Beteiligten wegen verbotener Kartellabsprache angekündigt hatte.

Wieso jetzt plötzlich der Satellitenbetreiber Eutelsat die in Conax verschlüsselten und über DVB-T verbreiteten Programme der RTL-Gruppe verbreiten darf, erklärt Lothar Bisky, medienpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion Die Linke, im Interview mit DIGITAL FERNSEHEN: "Die Privatsender wollen die Grundverschlüsselung schon lange. Sie erhoffen sich davon mehr Kontrolle über ihre Ausstrahlungen und neue Geschäftsmodelle, insbesondere über den Aufbau von Endkundenbeziehungen. Das war offenbar der Grund, weshalb sie bislang von der Übertragungstechnik DVB-T großflächig und bundesweit keinen Gebrauch machten. Die baden-württembergische Landesmedienanstalt hat nun im Falle der RTL-Gruppe den Wirtschaftsinteressen der Privaten nachgegeben."

 
Zudem sieht Bisky einen erhöhten Druck auf die öffentlich-rechtlichen Sender zukommen: "Offiziell kämpfen ARD und ZDF weiterhin gegen die Grundverschlüsselung. Intern allerdings wird sicherlich längst auch über Alternativszenarien nachgedacht." Selbst den Programmverantwortlichen dürfte es Bisky zufolge nicht entgangen sein, "dass im Digitalzeitalter die Konkurrenzsituation zu den Privaten und zu neu in den Markt eintretenden Akteuren weiter zunimmt."

Die Entscheidung der LfK, die Verbreitung von verschlüsselten Programmen über DVB-T zuzulassen, könnte als Einstieg in die generelle Grundverschlüsselung der TV-Programme dargestellt werden. Auch Bisky rechnet damit.

"Die Fachleute sagen uns, dass die Adressierung aus wirtschaftlichen Gründen unausweichlich sein wird. Da die globale Krise auch den Mediensektor nicht verschont, dürften Forderungen nach einer generellen Grundverschlüsselung jetzt wieder stärker akzentuiert werden", so der Politiker.

Posted via web from Superglide's Personal Blog ...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen