Auf der Suche nach neuen Kommunikationskanälen und Vermarktungsmöglichkeiten setzen Medienexperten derzeit große Hoffnung auf sogenannte Mikroblogging-Dienste im Internet. Doch eine aktuelle Studie zeigt: Die Angebote wie „Twitter“ & Co. fristen (noch) ein Nischendasein.
Twitter (deutsch: „zwitschern“) könnte man als Internet-SMS bezeichnen: Wer sich als Teilnehmer anmeldet, darf Kurzmeldungen, die nicht länger als 140 Zeichen sind, schreiben und an die Twitter-Gemeinde versenden. Vorteil von Twitter: Die Mitteilungen verteilen sich rasend schnell. Das machen sich unter anderem professionelle Medien zunutze, indem sie Meldungen nicht nur auf ihren Internetseiten veröffentlichen, sondern die Schlagzeilen auch per Twitter verschicken und so auf sich aufmerksam machen.
Das Hamburger Marktforschungsinstitut Fittkau & Maaß untersuchte die tatsächliche Verbreitung von Mikroblogs – und fand heraus, dass die Branche derzeit vorwiegend sich selbst bejubelt. Nach wie vor liegt der Nutzungsgrad von Twitter und anderen Mikroblog-Diensten im deutschsprachigen Internet auf eher bescheidenem Niveau. Nur drei Prozent der Nutzer lesen oder schreiben mindestens einmal pro Woche Kurznachrichten, knapp sechs Prozent tun dies einmal pro Monat. Zum Vergleich: Zum monatlichen Nutzerkreis von Wikis (also Online-Lexika) zählen rund zwei Drittel der Nutzer, über 40 Prozent sind mindestens einmal pro Monat in sozialen Netzwerken wie StudiVZ oder Facebook unterwegs. Foto- und Video-Communitys, Blogs und Frage-Antwort-Portale erreichen allesamt über zwanzig Prozent monatliche Nutzer.
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