Donnerstag, 3. September 2009

Telekom setzt auf Anwendungen für mobiles Internet sowie Fernsehen ...

Die Telekombranche setzt auf das mobile Internet und Fernsehen als großen Wachstumsmarkt.

Kleinen Software-Anwendungen für das Handy - sogenannte Apps - wird dabei eine Schlüsselrolle zugeschrieben. "Applikationen sind für unsere Branche Wachstumstreiber in zwei Dimensionen", sagte Christian Illek, Marketingchef der Telekom in Deutschland.

"Wenn ich keine guten Applikationen habe, kaufen die Leute auch keine Datentarife." Aber auch die Anwendungen selbst sind nach Einschätzung von Illek für die Netzbetreiber von Bedeutung. "Nur ein wirklich exklusiver Content, der relevant ist, zieht."

Dabei haben die Netzbetreiber nach den Worten von Illek die freie Auswahl zwischen offenen Entwickler-Plattformen wie Googles Android oder einem geschlossenen System wie Apples App Store. Wie das funktioniert, macht der Bonner Konzern selbst vor. Er vermarktet nicht nur das iPhone in Deutschland, sondern hat auch zwei Android-Telefone im Programm. Ein weiteres exklusives Gerät soll am Donnerstag auf der Internationalen Funkausstellung IFA (4. bis 9. September) in Berlin vorgestellt werden.

"Das Gros der Applikationsentwicklung wird heute und in Zukunft von Dritten gemacht", erklärt Illek. "Aber wir müssen ein paar relevante Applikationen besetzen, damit die Kunden sich für uns entscheiden." Dazu gehörten Musik- und Video-Downloads. Vor allem sieht Illek die Telekom aber mit ihrem Bundesliga-Fernsehangebot auf dem Handy gut aufgestellt - trotz des holprigen Starts zu Beginn der neuen Spielsaison. "Bei Liga Total auf dem Handy haben wir technische Einschränkungen, das ist zugestanden, und die Techniker brauchen Zeit, um das Thema zu lösen. Aber wir haben nachgewiesen, dass exklusiver Inhalt zieht."

Die Telekom war von der hohen Nachfrage, vor allem von iPhone-Kunden, überrascht worden. So seien vor dem Start der Bundesliga noch weniger als 1000 Streams am Tag abgerufen worden. Am ersten Spieltag seien es in der Spitze 300 000 gewesen - was letztlich auch zu den technischen Problemen geführt hatte. Im Verlauf sei die Zahl der abgerufenen Spielminuten von 600 000 am ersten Spieltag auf mehr als eine Million am dritten Spieltag gestiegen.

Es sind solche Alleinstellungsmerkmale, in denen Illek die Zukunft der Branche sieht: "Diese Industrie muss weg vom reinen Preiswettbewerb und sich darauf konzentrieren, einen Mehrwert zu generieren."

Als nächstes großes Thema bezeichnet Illek das, was sich hinter dem Schlagwort "Konvergenz" verbirgt. Doch die Zusammenführung von Mobilfunk und Festnetz wird nach Einschätzung von Illek noch etwas Zeit in Anspruch nehmen. "Wir schalten nicht von einem Tag auf den anderen um und dann ist alles konvergent", sagt Illek. Für bestimmte Leuchtturm-Projekte habe sich die Telekom einen Zeitraum von drei Jahren gegeben.

Zunächst wird es auch weiterhin reine Festnetz- oder Mobilfunk-Angebote geben. Ein Beispiel dafür ist das auf den VDSL-Anschlüssen der Telekom basierende Double-Play-Angebot (Festnetz und Telefon), dessen Einführung eigentlich für den Frühsommer geplant war. Bislang haben Vodafone und 1&1 sich mit der Telekom auf einen Zugang zu dem auf Glasfaser basierenden VDSL-Netz geeinigt. (dpa)

Posted via web from Superglide's Personal Blog ...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen