Mittwoch, 9. Juni 2010

Next Generation: Der Wandel in der Kameraaufnahmetechnik ...

Aktuelle Aufnahmetechnik, das sind Single-Sensor-Kameras und DSLRs, das sind Codecs, Files und Speicherkarten. Welche aktuellen Techniktrends sind virulent, was zeichnet sich jetzt schon für die Zukunft ab, worauf sollte man bei der Auswahl ein Auge werfen? Wie wird der Trend zu Stereo-3D sich in der Aufnahmetechnik auswirken.

Es gibt immer noch Camcorder, die aussehen und in groben Zügen auch so funktionieren, wie das im Profi-Videobereich für viele Jahre der Normalfall war: Drei Bildsensoren sind an einem Prisma befestigt, es wird ein roter, grüner und blauer Bildauszug hergestellt. Diese drei Bildteile werden dann gewichtet, zu einem gemeinsamen Signal kombiniert und gespeichert. Die Mehrzahl der im Fernsehbereich eingesetzten Camcorder funktioniert nach diesem Prinzip. Und es werden aus gutem Grund auch weiterhin neue Modelle entwickelt und verkauft, die nach diesem Konzept konstruiert sind.

Dabei gibt es einige klare Technologietrends: Bei den Sensoren sind CMOS-Bildwandler angesagt, die Bilddiagonalen werden immer kleiner, tendieren zum Drittelzoll und weniger, als Speichermedium werden immer öfter Speicherkarten eingesetzt. Das ist der Mainstream, der mittlerweile sowohl für den schnellen Reportagedreh, wie auch für Dokus und für Soaps eingesetzt wird.

Daneben blüht aber eine Vielfalt, wie man sie bisher nicht kannte. Eine der Triebfedern dafür ist der Wunsch, sich vom klassischen Videolook zu lösen, den die traditionelle Bauweise mit drei Sensoren und Prisma befördert: Die hohe Schärfentiefe dieser Kameras wird teilweise als unnatürlich, als klischeehafter Look und als gestalterische Einschränkung empfunden. Viele weitere Gründe werden angeführt — aber manchmal ist es auch einfach der simple Wunsch nach etwas Neuem, der dahinter steckt, wenn die Anwender andere Werkzeuge ausprobieren.

So hat sich ein Bereich entwickelt, der im Vergleich zum Mainstream mengenmäßig immer noch klein, aber sehr lautstark und umtriebig ist: Single-Sensor-Kameras mit nur einem Bildwandler, der aber in etwa die Abmessungen eines 35-mm-Kamerabildfensters hat. Der amerikanische Hersteller Red hat diesen Kameratyp keineswegs erfunden, aber er hat ihn populär und bekannt gemacht — und er hat die Preise dafür nach unten gedrückt.

Hersteller wie Arri und Sony bauten und bauen digitale Kameras in dieser Art für das High-End, nach und nach sinkt diese Technik aber bei diesen und anderen Herstellern auch in niedrigere Preisregionen. Panasonic und Sony etwa kündigten in den vergangenen Monaten in kurzer Folge Single-Sensor-Geräte an, die von der Bauform an klassische Handhelds erinnern, aber als Large-Single-Sensor-Geräte ausgeführt sind — zwar nicht mit Sensoren in 35-mm-Größe, aber immerhin mit größeren Bilddiagonalen aus dem oberen Digitalfotosegment.

Damit ist ein anderer Bereich angesprochen: DSLRs, also digitale Spiegelreflexkameras. Ganz und gar nicht für den schnellen Reportagedreh geeignet und eigentlich auch gar nicht schwerpunktmäßig für die Videoproduktion konzipiert, werden diese Kameras mittlerweile gern für szenische Produktionen — meist mit geringem Budget — erfolgreich eingesetzt. Hauptgrund dafür ist die filmähnliche Schärfentiefe dieser Geräte — bei vergleichsweise niedrigem Preis, geringer Baugröße und Wechselobjektivanschluss. Interessant sind auch neuerdings verfügbare Modifikationen von DSLRs, die von verschiedenen Firmen, etwa von FGV Schmidle, angeboten werden: Dabei werden meist andere Lens-Mounts eingebaut, die mehr Stabilität mitbringen und/oder den direkten Anschluss von Filmobjektiven erlauben.

Es geht: Man kann nicht nur mit den klassischen Werkzeugen Filme produzieren, sondern auch mit anderen Konzepten. Es ist aber nicht unbedingt leichter: Wer unter strengem Sparzwang eine preisgünstige Single-Sensor-Kamera mit großem Sensor aber sehr kleinem Display einsetzt, der wünscht sich nach der Sichtung zahlloser unscharfer Takes vielleicht doch, er hätte mit einer Mainstream-Kamera mit größerer Schärfentiefe gedreht...

weitere Details unter:

http://www.film-tv-video.de/newsdetail+M5717dd20c99.html?&tx_ttnews[day]=09&tx_ttnews[month]=06&tx_ttnews[year]=2010

Posted via web from FatBobber's Personal Blog ...

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