Freitag, 29. Mai 2009

Bitteres Ende einer Mega-Fusion ... Time Warner will sich von AOL trennen ...

Der US-Medienkonzern Time Warner plant, sich bis spätestens Anfang 2010 vom Onlinedienst America Online (AOL) zu trennen.

Time Warner Center: Hauptsitz des Medienkonzerns in New York

Time Warner Center: Hauptsitz des Medienkonzerns in New York

Time Warner will sich künftig auf sein Kerngeschäft mit Medieninhalten konzentrieren. Der Konzern sucht bereits seit längerem nach einem Käufer für die kriselnde Internetsparte. In einer beispiellosen Übernahme zum zeitlichen Höhepunkt des Internet-Booms 2001 hatte der Internetanbieter AOL den Medienkonzern Time Warner gekauft – für 147 Milliarden US-Dollar (circa 105 Milliarden Euro). Mit dem Platzen der Internet-Blase führte der Deal jedoch zu gigantischen Verlusten und das Internet-Unternehmen wurde nur noch zu einer Sparte des Medienkonzerns Time Warner.

Nun soll AOL als unabhängiges, börsennotiertes Unternehmen weitergeführt werden. Vor der Veräußerung will Time Warner seinen Anteil an dem Internetdienstleister von 95 auf 100 Prozent erhöhen. Die ausstehenden fünf Prozent hält derzeit der Suchmaschinenanbieter Google. Im ersten Quartal 2009 war bei AOL der operative Gewinn – das ist der Gewinn aus dem Kerngeschäft mit Internetzugängen – um fast 50 Prozent auf 150 Millionen Dollar (etwa 107 Millionen Euro) eingebrochen. Der Umsatz fiel um knapp ein Viertel auf 867 Millionen Dollar (circa 620 Millionen Euro).

Time Warner ist bereits seit mehreren Jahren unzufrieden mit der Entwicklung von AOL. Auch der Versuch mit Online-Werbung Geld zu verdienen blieb erfolglos. Wirtschaftlich gesehen stand die Elefantenhochzeit von Beginn an unter einem schlechten Stern: Die AOL- und die Time Warner- Aktienkurse fielen nach der Fusionsankündigung deutlich, so dass sich der Wert der Transaktion bis zu ihrem Abschluss bereits erheblich reduzierte. Ein Jahr später verbuchte der neue Medienkonzern aufgrund von Wertberichtigungen einen Verlust von unglaublichen 98,7 Milliarden Dollar. (dpa/gh)

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